Auf der Suche
„Lass uns dort gerade mal schauen, das Schaufenster sieht doch ganz nett aus“, „nur noch kurz hier mal gucken“, so fängt wahrscheinlich bei den meisten der Weg an. Ideen sammeln, Eindrücke wirken lassen und wahrnehmen was einem gefällt und was nicht.
So war es auch bei uns. Wann immer wir einem Juwelier oder einer Auslage im Kaufhaus näherkamen, schauten wir uns Hochzeitsringe an. Die Auswahl überfordert nicht nur anfangs.
„Gold geht natürlich immer – ist aber etwas oldschool. Ganz modern ist natürlich Platin, sehr edel.“ „Natürlich ist auch Weißgold eine Option, wenn Ihr Budget begrenzt sein sollte…“. Mit solchen Plattitüden wird man bei einer „Beratung“ verunsichert und wir wussten danach, dass angeblich nur diese eine Juwelier-Kette „richtige Ringe“ anbiete.
Zum Glück trafen wir auf der Hochzeitsmesse „TrauDich“ in Köln auf Frau Thomas.
Auf meine Aussage, dass ich, der Ehemann, nichts „an meinen Fingern“ aushalte, erklärte Sie mir das Konzept ihrer Ringe und versicherte mir, dass man das Gefühl eines „Fremdkörpers am Finger“ sehr gut minimieren könne.
Nun, warum nicht auch bei Frau Thomas einen Termin machen? Professionelle Beratung dank jahrelanger Erfahrung klang nach diesem sympathischen ersten Aufeinandertreffen sehr gut.
Die Beratung
Ein paar Wochen später fuhren wir dann nach Alsdorf, ohne uns vorher viele weitere Gedanken gemacht zu haben. Eine grobe Vorstellung hatten wir dank etlicher Online-Trauring-Konfiguratoren schon, der Rest ist ja nur noch „Feinschliff“.
Die Auslage bot wirklich viele Eindrücke und Ideen. Natürlich gab es noch mehr als auf der Messe zu sehen.
Als Erstes die Form bestimmen… Konkav. Beide Seiten zeigen nach oben, dazwischen ein Tal. Weil das Leben Höhen und Tiefen kennt, aber auf jedes Tal ein Berg folgt. Aber auch weil wir dachten, es sei weniger anfällig, nicht so auftragend und keine Stangenware. Unsere eigenen Vorstellungen und Vermutungen bestätigte Frau Thomas oder erklärte, warum diese nicht hundertprozentig richtig waren. Die Erklärungen fühlten sich ehrlich an, genauso wie die Pros und Contras bezüglich der Material-Wahl, welche nach der Formentscheidung folgten.
Vor uns lagen verschiedene Edelmetalle und Legierungen. „Ja, dieses hier ist extrem fest und es ergibt sich über Jahre kein Materialverlust. Aber auch bei den etwas weicheren Metallen verliert man nicht einfach eine Ecke. Die Unterschiede liegen vor allem in der Farbe der Materialien.“
Ganz ohne den Eindruck auf die teuersten Materialen gedrängt zu werden, suchten wir uns das Metall aus, welches uns am besten gefiel. Palladium wirkte wärmer, kombiniert mit einem Feingold-Innenring.
Diese Kombination von zwei Farben spielte in unseren Augen wieder mit unserer Vorstellung der Ehe. Jeder ist eigenständig, hat sein eigenes Leben, seine eigenen Gedanken, seine eigenen Farben. Aber gleichzeitig ganz fein miteinander verschmolzen, verbunden. Wo der eine ist, ist auch der andere.
Feinschliff
Eine polierte Oberfläche kam für uns nicht in Frage. Das Leben verläuft niemals „glatt“. Ein Kratzer im Ring sollte keine „perfekte Oberfläche“ zerstören und uns wünschen lassen wir hätten besser aufgepasst. Nein, ein weiterer Kratzer, eine kleine Kerbe, zu denen die schon drin sind, ist kein Schönheitsfehler, sondern unendliche Individualität. Es gibt keinen anderen Menschen, der so ist wie wir, keinen Ring der so ist wie unsere.
Wir hatten uns also für eine „eismatte“ Oberfläche entschieden. Da die Oberfläche erst bearbeitet wird, wenn die Ringe so weit fertig sind, rief uns Frau Thomas nach ein paar Wochen an und erklärte uns, dass Sie es etwas weniger „stark“ ausarbeiten würde. Als wir die „nur kreismatte“ Oberfläche sahen, wussten wir abermals die richtige Person für unsere Ringe ausgesucht zu haben. Nun ging es um die Frage der Gravur und ob ein Brillant eingesetzt werden soll oder nicht.
Die Idee einen grauen Brillanten einzusetzen, statt einen „reinen und durchsichtigen“ fand ich erst seltsam, aber auch hier zeigte uns Frau Thomas ganz geduldig Farbe für Farbe. Abermals musste ich zugeben, dass mein erster Gedanke zwar nachvollziehbar war, aber unser Herz wirklich für eine andere, zum Glück von Frau Thomas angebotene, Entscheidung schlug. Dann durften wir beide unseren Vornamen in Handschrift abgeben, denn diese sollte unsere Ringe als Gravur nochmals persönlicher werden lassen.
Ringe, die uns widerspiegeln
Wir konnten die fertigen Ringe circa 5 Monate vor der Hochzeit abholen. Und obwohl ich von vornherein skeptisch war, ob ich je einen Ring tragen könnte, so konnte ich es auf einmal gar nicht mehr erwarten, diese „Aussage“ am Finger zu tragen. Denn für mich sind unsere Ringe nicht einfach Ringe. Sie spiegeln unsere Einstellung zum Leben, unsere Einstellung zu uns selbst und unserer Beziehung wider. Sie zeigen jedem auf dem ersten Blick, wer unser „Gegenstück“ ist und wer genauer hinschaut, der kann so viel mehr herauslesen.
Wir möchten Frau Thomas für dieses Geschenk von ganzem Herzen danken.
Romina und Julian
Es ist ein großes Geschenk, wenn man bei seiner Arbeit auf tolle und besondere Menschen trifft. Und für diese etwas ganz persönliches anfertigen darf. Das entgegengebrachte Vertrauen, die Wertschätzung und die Begeisterung sind ein wundervoller Lohn für die eigene Arbeit.
Ich danke Romina und Julian dafür, dass Sie Ihre Geschichte für unseren Blog aufgeschrieben haben.
Maike
2 Kommentare
Trauringe Freund
Super Beitrag! Ich finde es toll, wenn selbst die Trauringe eine eigene Geschichte erzählen können. Dann hat man bei Besuch zumindest immer was erzählen. Und sicherlich verbindet einen sowas auch noch mal ein kleines Stückchen mehr. Einfach toll!
summer
Hey toller Beitrag, wie ihr zu euren Trauringen gekommen seid 😀 Sehr interessant und lesenswert! Liebe Grüsse