Abschied
Wir starteten unsere Reise mit einer kleinen Abschiedstour zu Freunden und unseren Familien. Wir werden die meisten aus unserem Freundeskreis erst mal nicht so schnell wiedersehen. Ein ganzes Jahr ist schon ganz schön lange – und wahrscheinlich wird es für uns doch schnell vorübergehen. Die einjährige Europareise wird uns nur einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, welche Abenteuer und Herausforderungen noch auf uns zukommen werden.
Über Innsbruck in Österreich und ein paar Tage in Slowenien geht es für uns nach Kroatien. Hier haben wir schon viele Jahre unsere Ferien verbracht und kennen das Land sehr gut. Für uns also ein guter Start, um uns an das Leben im Laster zu gewöhnen. Es muss sich nach und nach alles einspielen. Nach über einem Jahr Vorbereitung ist es ein tolles Gefühl endlich unterwegs zu sein und den gewohnten Alltag verlassen zu haben.
Wir nehmen uns Zeit, endlich mal wieder in Ruhe zu kochen, zu lesen oder einfach in der Hängematte die Sonnenstrahlen zu genießen. Das ist für uns nach einem Jahr voller Hochzeitsvorbereitungen, Reiseplanung und Job/Studium ein echter Luxus.
Reisealltag
An das gemeinsame Zusammenleben auf engem Raum und die viele Zeit, die wir miteinander verbringen können, müssen wir uns erstmal gewöhnen. Wir packen unsere Kisten und Schubbladen hin und her und jedes Teil muss noch den perfekten Platz finden. Manches kommt ganz nach hinten in den Kofferraum, weil wir es im Alltag nicht oft brauchen, und für andere, Sachen, die wir ständig suchen, muss der perfekte Ort noch ermittelt werden. Nach und nach finden wir unseren Rhythmus und es entwickelt sich ein Reisealltag.
In den Tag starten wir mit Kaffee und Tee. Wenn der Platz es zulässt und wir motiviert sind, machen wir ein wenig Sport und frühstücken anschließend. Nach der Fahrt mit meistens einer kleinen Vesperpause machen wir uns oft schon am frühen Nachmittag auf die Suche nach einem neuen Übernachtungsplatz. Im Hellen lassen die schönen Plätze sich viel leichter finden und man kommt nicht in Stress, wenn nicht gleich der erste Platz zum Bleiben einlädt. Aber auch wenn wir mal einen Tag nicht weiterfahren – meistens weil der Platz so toll ist – gibt es jede Menge zu entdecken.
Die Schildkröte
An der Adriamagistrale hatten wir einen besonders schönen Platz gefunden, an dem wir ein paar Tage blieben. Am Morgen war das Meer besonders ruhig. Wir drehten abwechselnd eine Runde mit dem SUP (Stand Up Paddling), genossen die Stille und den Blick vom Board in das klare Wasser. Man konnte bis auf den Meeresgrund sehen und fühlte sich fast, als würde man über dem Wasser schweben. Unser persönliches Highlight war das Entdecken einer Schildkröte, die unter der Wasseroberfläche wahrscheinlich genauso erschrak wie Annette.
Wir genießen es, so viel Zeit miteinander zu verbringen. Eigentlich hat sich durch die Hochzeit für uns nicht viel verändert, die erste Zeit unserer Reise fühlt sich fast an, wie einer unserer Campingurlaube zuvor. Und trotzdem ist es schön, wenn uns unsere Ringe immer wieder an unser gemeinsames Versprechen erinnern.
Annette & Benedikt